

Etwa jedes sechste Kind im Land Brandenburg wächst in einem suchtbelasteten Haushalt auf – deutschlandweit sind es schätzungsweise rund drei Millionen. Zusätzlich leben etwa drei bis vier Millionen Kinder mit mindestens einem psychisch erkrankten Elternteil.
Suchterkrankungen und psychische Belastungen in Familien können sich über Generationen hinweg fortsetzen. Kinder, deren Eltern betroffen sind, tragen ein deutlich erhöhtes Risiko, im Laufe ihres Lebens selbst eine Suchterkrankung oder psychische Störung zu entwickeln.
Gerade deshalb brauchen sie besondere Aufmerksamkeit und gezielte Unterstützung.

Landesweite Bedarfserhebung zum Thema „Kinder aus sucht- und psychisch belasteten Familien“
Projekt selbstbestimmt (2025)
Im Frühjahr 2025 führte das Projekt selbstbestimmt eine landesweite Bedarfserhebung unter Fachkräften zum Thema "Kinder aus sucht- und psychisch belasteten Familien" durch. 247 Vertreter*innen aus Arbeitsfeldern wie Schule, Familien- und Erziehungsberatung, dem Öffentlichen Gesundheitsdienst, Suchthilfe, Suchtprävention nahmen an der Online-Befragung teil. Die Ergebnisse sind in diesem Bericht zusammengefasst.
Ergebnisbericht kurz | Ergebnisbericht lang

Faktenblatt Kinder aus suchtbelasteten Familien
Projekt selbstbestimmt (2022)
Familiäre Suchterkrankungen wirken sich in mehrfacher Hinsicht negativ auf Kinder und Jugendliche aus. Dass betroffene Eltern durch ihre Suchterkrankung häufig nicht dazu in der Lage sind, die Grundbedürfnisse ihrer Kinder zu erfüllen, ist nur eines von vielen Problemen. Aufgrund der Vorbildfunktion der Eltern und genetischen Prädispositionen gelten Kinder suchtbelasteter Mütter und Väter als Hochrisikogruppe für die Entwicklung eigener Abhängigkeitserkrankungen. Das Faktenblatt gibt einen Überblick über wichtige Daten und Fakten zum Thema.
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Ergebnisbericht Landesweite Bedarfserhebung für Kinder aus sucht- und psychisch belasteten Familien
Projekt selbstbestimmt (2022)
Zur Erhebung von Bedarfen und Unterstützungsmöglichkeiten für Kinder aus sucht- und psychisch belasteten Familien führte das Projekt selbstbestimmt im Sommer 2022 eine landesweite Bedarfserhebung unter Fachkräften im Land Brandenburg durch. 199 Fachkräfte unterschiedlicher Strukturen beantworteten den Online-Fragebogen. Die Ergebnisse sind in diesem Ergebnisbericht aufbereitet.
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Weitere Materialien:
- Kinder psychisch erkrankter Eltern sehen - stärken - schützen
Handreichung, Der Paritätische Gesamtverband (2024) - Kinder psychisch und suchterkrankter Eltern – Handlungsrahmen für eine Beteiligung der Krankenkassen im Bereich der Gesundheitsförderung und Prävention
Publikation, GKV-Bündnis für Gesundheit (2021) - "Kinder aus suchtbelasteten Familien"
Broschüre, Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung (2017) - Eckpunkte zur Schnittstellenarbeit von Suchthilfe und Jugendhilfe in unterschiedlichen Kontexten aus dem Blickwinkel des § 8a SGB VIII
Publikation Hessische Landesstelle für Suchtfragen e. V. (2008) - Strategien der Erreichbarkeit vulnerabler Gruppen in der Prävention und Gesundheitsförderung in Kommunen
Handlungsempfehlungen, GKV-Bündnis für Gesundheit (2018) - Gesundheitsförderung und Prävention bei vulnerablen Zielgruppen in Kitas und Schulen – Strategien zur Erhöhung der Reichweite
Handlungsempfehlungen, GKV-Bündnis für Gesundheit (2021)
Weiterführende Links
- Wissensnetzwerk Kinder in suchtbelasteten Familien für Fachleute und Interessierte - W-kis
- NACOA Deutschland - Interessenvertretung für Kinder aus Suchtfamilien e. V.
- Ambulante Hilfsangebote für Kinder (Adressverzeichnis NACOA)
- Stationäre Hilfsangebote für Kinder (Adressverzeichnis NACOA)
- Hilfen im Netz
Schon geringe Mengen Alkohol in der Schwangerschaft können zu physischen und mentalen Beeinträchtigungen des ungeborenen Kindes, sogenannten Fetalen Alkoholspektrum-Störungen, führen.
Schätzungsweise 10.000 Kinder kommen in Deutschland pro Jahr mit FASD zur Welt. Dabei reichen die Folgen des Alkoholkonsums der werdenden Mütter bis hin zu gravierenden Hirnfunktionsstörungen und Fehlbildungen. Nur 10 Prozent der von FASD betroffenen Kinder können als Erwachsene ein eigenständiges Leben führen. Dabei ist FASD durch den Verzicht auf Alkohol in Schwangerschaft und Stillzeit zu 100 Prozent vermeidbar.
FASD bleibt häufig undiagnostiziert. Mehr Wissen und Aufmerksamkeit für das Krankheitsbild können das Leben der Betroffenen stark erleichtern. Deshalb setzen wir uns dafür ein, das Bewusstsein für FASD in unterschiedlichen Strukturen zu stärken und nachhaltige Sensibilisierung zu fördern.

Faktenblatt Fetale Alkoholspektrumstörungen
Projekt selbstbestimmt (2022)
FASD ist die häufigste und dabei zu 100 % vermeidbare angeborene Behinderung in Deutschland. Neben der Aufklärung über die Risiken von Alkohlkonsum in der Schwangerschaft zur Prävention von FASD, braucht es mehr Unterstützung für die Menschen, die bereits mit dem Krankheitsbild leben. Denn FASD bleibt sowohl im Kindes- als auch im Erwachsenenalter deutlich unterdiagnostiziert. Eine möglichst frühzeitige Diagnostik ist jedoch dringend notwendig, um Betroffene in ihren jeweiligen Lebenslagen so früh wie möglich unterstützen zu können. Das Faktenblatt fastt wichtige Daten und Fakten zum Krankheitsbild zusammen.

Postkarte "Sag NEIN! zu Alkohol in der Schwangerschaft"
Projekt selbstbestimmt (2023)
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Plakat "Sag NEIN! zu Alkohol in der Schwangerschaft"
Projekt selbstbestimmt (2022)
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Während seiner ersten Laufzeit von 2021 bis 2025 befasste sich das Projekt selbstbestimmt neben Kindern aus sucht- und psychisch belasteten Familien auch mit Öffentlichkeitsarbeit zur Prävention für Menschen mit Behinderung, für Menschen mit Migrationsgeschichte sowie für ältere Menschen.
Auch diese Gruppen gelten aufgrund ihrer besonderen Lebensumstände als vulnerabel dafür, eine Suchterkrankung zu entwickeln.
Materialien des Projekts selbstbestimmt:
- "Suchtprävention für Menschen mit geistiger Behinderung"
Faktenblatt, Projekt selbstbestimmt (2023) - Substanzkonsum / problematische Verhaltensweisen bei Menschen mit Behinderung. Ergebnisse einer Online-Befragung unter Brandenburger Fachkräften aus WfbM
Ergebnisbericht, Projekt selbstbestimmt (2023)
- "Substanzmittelkonsum von Klient*innen mit Migrationsgeschichte. Für Fachkräfte in den Bereichen Migration und Integration sowie Suchthilfe"
Informationssammlung, Projekt selbstbestimmt, FMI (2024) - "Substanzmittelkonsum von Klient*innen mit Migrationsgeschichte"
Ergebnisbericht, Projekt selbstbestimmt, FMI (2022) - Online-Befragung "Fremdsprachige Suchtberatung im Land Brandenburg"
Ergebnisdokumentation, Projekt selbstbestimmt (2022)
- Suchtprävention für ältere Menschen
Faktenblatt, Projekt selbstbestimmt (2022) - "Damit Reden hilft"
Broschüre mit Gesprächsanregungen bei Problemen im Alter - für Seniorinnen und Senioren, Projekt selbstbestimmt (2023) - "Damit Reden hilft"
Broschüre mit Gesprächsanregungen bei Problemen im Alter - für Angehörige und Kontaktpersonen, Projekt selbstbestimmt (2023) - "Was tut mir gut?"
Broschüre mit Tipps für die seelische Gesundheit beim Älterwerden, Projekt selbstbestimmt (2023)