10.06.2022 | selbstbestimmt: Pressemeldungen

Höheres Risiko für Sucht im Alter

Die Brandenburgische Landesstelle für Suchtfragen e.V. informiert zur Brandenburgischen Seniorenwoche über Gefährdungsfaktoren bei älteren Menschen.

Potsdam, 10.06.2022 – Das Älterwerden bringt für die meisten Menschen viele Herausforderungen mit sich. Diesem Umstand widmet sich auch in diesem Jahr wieder die Brandenburgische Seniorenwoche. Vom 10. bis 27. Juni 2022 wollen die Mitwirkenden unter der Schirmherrschaft der Landeshauptstadt Potsdam durch Information und Austausch dazu beitragen, die Lebensbedingungen für Senior*innen in der Region zu verbessern. Das Team des Projekts selbstbestimmt der Brandenburgischen Landesstelle für Suchfragen e.V. (BLS) macht in diesem Zuge in einem Faktenblatt auf die Notwendigkeit spezifischer Suchtpräventionsangebote aufmerksam. Denn mit dem Alter vergrößert sich die Anzahl der Risikofaktoren, die eine Suchterkrankung begünstigen können.

Brandenburg gehört im bundesweiten Vergleich zu den Ländern mit dem höchsten Durchschnittsalter: Die Menschen sind hier im Schnitt 47,2 Jahre alt, jede vierte Person ist über 65 Jahre alt. Expert*innen prognostizieren auch für die kommenden Jahre rückläufige Geburtenraten bei steigender Lebenserwartung und damit eine weitere Alterung der Bevölkerung. Dieser demografische Wandel macht auch ein Umdenken im Gesundheitswesen unausweichlich. Denn das Alter ist häufig eine Zeit einschneidender Veränderungen, die unter Umständen auch gesundheitliche Konsequenzen nach sich ziehen. Viele Menschen sind etwa von finanziellen Einbußen beim Renteneinstieg, eingeschränkter Mobilität, Schicksalsschlägen im sozialen Umfeld oder zunehmender Einsamkeit betroffen. Diese Faktoren können den Konsum von Substanzmitteln begünstigen.

Das Projekt selbstbestimmt – Suchtprävention für vulnerable Zielgruppen im Land Brandenburg der BLS möchte auf dieses Thema aufmerksam machen und Fachkräfte qualifizieren, suchtpräventive Botschaften zu verbreiten. Anlässlich der 28. Brandenburgischen Seniorenwoche veröffentlicht das Team daher das Faktenblatt „Sucht im Alter“ mit Hintergrundinformationen zu Risiken und Vulnerabilitätsfaktoren des Substanzkonsums bei älteren Menschen. Andrea Hardeling, Geschäftsführerin der BLS erläutert: „Wir brauchen mehr Angebote, die konkret auf die Lebenssituation von Älteren eingehen. Denn zielgruppenspezifische Präventionsarbeit kann dazu beitragen, Einstellungen und Verhaltensweisen gefährdeter Personen so zu verändern, dass problematischer Konsum im besten Fall verhindert wird. Und es lohnt sich in jedem Alter, damit zu beginnen!“

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