07.02.2022 | selbstbestimmt: Pressemeldungen

Kinder stärken – Sucht verhindern

Brandenburgische Landesstelle für Suchtfragen e.V. unterstützt landesweit den Aufbau von Präventionsangeboten

Potsdam, 07.02.2022 – Erkrankt ein Elternteil an einer Sucht, leiden auch die Kinder – mit weitreichenden Konsequenzen für die eigene Gesundheit. Denn neben der dauerhaften Stressbelastung, welche die kognitive Entwicklung der Kinder negativ beeinflusst, ist auch ihr Risiko, später selbst eine Suchterkrankung zu entwickeln, stark erhöht. Im Land Brandenburg lebt laut Suchthilfestatistik 2020 etwa jedes sechste Kind in einem suchtbelasteten Haushalt. Das macht mehr als 22.000 betroffene Kinder. Um diese durch Präventionsangebote zu stärken, startete das Team der Brandenburgischen Landesstelle für Suchtfragen e.V. (BLS) 2021 die Arbeit im Projekt selbstbestimmt - Suchtprävention für vulnerable Zielgruppen im Land Brandenburg.

Suchterkrankungen können von Generation zu Generation weitergegeben werden. Um das zu verhindern, müssen Erzieher*innen, Lehrer*innen oder beispielsweise Mitarbeitende aus Jugend- und Gesundheitsämtern wissen, wie sie eine Suchtbelastung in einer Familie erkennen und die betroffenen Kinder unterstützen können. Genau hier setzt das BLS-Projekt selbstbestimmt – Suchtprävention für vulnerable Zielgruppen im Land Brandenburg an, welches gefördert vom GKV-Bündnis für Gesundheit und dem Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg im Januar vergangenen Jahres startete. Aus Sicht von Ulrike Beyer vom Programmbüro des GKV-Bündnisses für Gesundheit ein folgerichtiger Schritt: „Mit diesem Vorhaben werden die Anstrengungen zur Suchtprävention im Land Brandenburg mit verhältnispräventiven, aber auch praxisnahen Impulsen gestärkt – insbesondere für Kinder aus suchtbelasteten Familien.“

„Wir haben seit Projektstart überall im Land mit Fachkräften aus unterschiedlichen Themenfeldern gesprochen, um auf die Probleme von Kindern aus suchtbelasteten Familien aufmerksam zu machen“, berichtet Andrea Hardeling, Geschäftsführerin der BLS. Konkret schulte das Projekt-Team im ersten Jahr 440 Menschen zu den Themen Sucht und Sucht in der Familie, begleitete verschiedene Initiierende von Präventionsprojekten bei der Entwicklung und Umsetzung ihrer Konzepte und brachte Vertreter*innen aus 9 Landkreisen im Bündnis für vulnerable Zielgruppen an einem (virtuellen) Tisch zusammen, um gemeinsam über Bedarfe und suchtpräventive Maßnahmen zu beraten. „Es muss eine Sensibilisierung für das Thema stattfinden“, so Andrea Hardeling. „Diese Kinder müssen frühzeitig erkannt werden und brauchen dann Angebote, die sie auffangen, ihnen verlässliche Strukturen bieten und sie durch Kreativität, Humor und die Vermittlung von Werten dabei unterstützen, sich gesund zu entwickeln.“

Um dieses Ziel zu erreichen, wird das selbstbestimmt-Team auch 2022 die Entwicklung neuer Präventionsangebote für betroffene Familien begleiten, Veranstaltungskonzepte für Fachkräfte entwickeln und Akteur*innen vernetzen. Zusätzlich startet die Arbeit an drei weiteren Schwerpunkten: Suchtprävention für Menschen mit Behinderung, Menschen mit Migrationsgeschichte und ältere Menschen.  

Weitere Informationen zu den zu den Aktivitäten des Projekts und Neuigkeiten aus dem Themenfeld finden Interessierte ab sofort unter www.selbstbestimmt-brandenburg.de.

Die Brandenburgische Landesstelle für Suchtfragen e.V. arbeitet als landesweite Fachstelle in den Themenbereichen Suchthilfe, Suchtprävention, Suchtselbsthilfe, Glücksspielsucht und Teilhabeberatung. Die Förderung des Projektes selbstbestimmt – Suchtprävention für vulnerable Zielgruppen im Land Brandenburg erfolgt durch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) mit Mitteln der gesetzlichen Krankenkassen im Rahmen des GKV-Bündnisses für Gesundheit (www.gkv-buendnis.de) und durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg. Das Projekt beschäftigt sich mit Kindern aus suchtbelasteten Familien und ab diesem Jahr auch mit der Suchtprävention für Menschen mit Behinderung, Menschen mit Migrationsgeschichte sowie ältere Menschen.

Kontakte:

Brandenburgische Landesstelle für Suchtfragen e.V.
Andrea Hardeling, Geschäftsführerin
Tel. (0331) 581 380 – 20, E-Mail: presse(ät)blsev.de
www.selbstbestimmt-brandenburg.de

Programmbüro des GKV-Bündnisses für Gesundheit
c/o AOK Nordost – Die Gesundheitskasse
Ulrike Beyer, Programmbüro
Tel: 0800 265080 – 31949, E-Mail: ulrike.beyer(ät)nordost.aok.de
www.gkv-buendnis.de/programmbuero-BB

Land Brandenburg
Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz

Gabriel Hesse, Pressesprecher
Tel: 0331 866-5044, E-Mail: presse(ät)msgiv.brandenburg.de
https://msgiv.brandenburg.de/msgiv/de/
 

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